
1940. I.
Aj. A ufbau der Ma t er ie .
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Gitter der LAVES-Phasen kann als Ineinanderstellung der beiden Teilgitter der A- bzw.
B-Atome aufgefaßt werden. Diese Teilgitter berühren sich nicht. 2. Die L a ve s -
Pliasen sind an einen Radienquotienten von etwa 1,225 gebunden. 3. Für die A-Atome
besteht eine sehr hohe physikal. wirksame Koordinationszahl, nämlich 16; für die
B-Atome beträgt sie nur 6. — Ein Vgl. der Atomabstände zeigt, daß die Abstände
zwischen gleichen Atomen in LAVES-Phasen einige Prozent kürzer sind als in den ent
sprechenden Elementen u. daß die Bindung BB fester als diejenige AA ist. — Therrno-
dynam. Überlegungen zeigen, daß die Bindungsenergie im B-Teilgitter einer L av e s -
Phase größer ist als die Bindungsenergie der B-Atome in ihrem Elementgitter. Für
diese Erhöhung der Bindungsenergie ist die Beteiligung der zweitäußersten Elcktronen-
schale der B-Atome an der Bindung verantwortlich. Die BB-Bindung erfolgt unter
Deformation der B-Atome, die durch deren niedrige Koordinationszahl ermöglicht
wird. — Auf Grund der Unterss. ergibt sich, daß die LAVES-Gitter als einzige Reali-
sierungsmöglichkeit für den Bindungsmechanismus der LAVES-Phasen anzusehen sind.
Damit sind die stöchiometr. Zus., der Strukturtyp u. das Größenverhältnis der Atome
dieser Verbb. als notwendige Folge ihres Bindungsmechanismus erklärt. Eine
La v e s-
Phase tritt auf, wenn ein A-Atom von starker Neigung zu metall. Bindung mit einem
B-Atom zusammentrifft, dessen zweitäußerste Elektroncnschale nicht a/jointfilesconvert/423961/bgeschlossen
ist u. das einen etwa 20% kleineren Durchmesser hat. — Die Vorstellungen lassen
sieh auf die Verhältnisse bei den tern. LAVES-Phasen anwenden. (Z. Elektrochem.
angew. physik. Chem. 45. 849—65. Dez. 1939. Stuttgart, Kaiser-Wilhelm-Inst. f.
Metallforschung.) K ü BASCHEWSKI.
W. Claus und Ingeborg Herrmann, Zur Kenntnis der Systeme Al-Pb-Cu und
Al-Pb. Zunächst wird der Verlauf der Grenze der Mischungslückc der bin. Al-Pb-
Legierungen bis 1210° mittels ehem. Analysen von Schöpfproben aus Schmelzen ver
schied. Zus. u. thermometr. Unters, der Schichtenbldg. von Schmelzen mit geringem
Al-Geh. (2, 3 u. 7%) festgelegt. Die Mischungslückc ist bis 1200° noch nicht geschlossen.
—• Ferner werden die Gleichgewichtsverhältnisse in dem tern. Syst. Al-Pb-Cu unter
sucht u. das Zustandsdiagramm dieser Legierungen (Verlauf der Mischungslücke) für
1020 bzw. 1070° graph. wiedergegeben. — Anschließend wird über eine Beobachtung
über Schwindungserscheinungen an den gewonnenen Al-Pb-Cu-Reguli berichtet. (Metall-
wirtsch., Metallwiss., Metalltechn. 18. 957—60. 1/12. 1939. Berlin, Techn. Hochschule,
Inst. f. angewandte Metallkunde.) K u b as c h e w s k i.
E. A. Owen, J. Rogers und J. C. Guthrie, Röntgenuiitersuchung der Silberv
Cadmiumlegierungen. Auf röntgenograph. Wege wurde das Zustandsschaubild des
Syst. Ag-Cd neu bestimmt. In dem Syst. treten die folgenden Phasen auf: a = flächen
zentriert kub., ß = raumzentriert kub., y = raumzentriert kub. mit 52 Atomen in der
Elementarzelle, f-, ö- u. e-hexagonal dichtest gepackt. Es wurden alle Phasengrenzen,
mit Ausnahme von ß-(ß -(-y) genau festgelegt. Es wurden die folgenden Zuss. der Phasen
grenzen festgelegt (die angegebenen Werte entsprechen Gewichtsprozenten): a — (a + ß)
61.6 (% Ag) bei 700°, 56,5 bei 450°, a — (a + f) 56,3 bei 400°, 56,6 bei 200°, {<x + ß)—ß
54,9 bei 650°, 50,4 bei 450°, (a + f) — t 49,7 bei 400°. 49,1 bei 200°, ß — (ß + y)
43.7 bei 600°, 44,7 bei 450°, C — (C + y) 45,0 bei 400°, 46,1 bei 200°, (ß + y)—y 40,45
bei 600°, 40,45 bei 450°, (? + y) — y 40,45 bei 400°, 40,45 bei 150°, y — (y + 6) 31,% [
bei 550°, 37,23 bei 150°, (y + ö) — y 33,0 bei 550°, 31,4 bei 150°, <5 (<5 + s) 17,4 bei
300°, 17,4 bei 150°, {S + e) — £ 6,1 bei 300°, 3,0 bei 100°. (J. Inst. Metals 65. Advance '
Copy. Paper Nr. 837. 16 Seiten. 1939.) Go ttf r ied .
F. W. Jones und C. Sykes, Die Umwandlungen in den Kupfer-Palladiumlegie
rungen. Untersucht wurde das Gleichgewichtsdiagramm des Syst. Cu-Pd in dem Be- ’
reich von 10—60% Pd. Außer Röntgenaufnahmen wurden die Widerstände u. die>
spezif. Wärmen der einzelnen Legierungen gemessen. Ergebnisse: Langsam a/jointfilesconvert/423961/bgekühlte:
Legierungen bis zu 18% Pd haben eine Überstruktur vom Cu3Au-Tvp; Widerstands
messungen ergaben, daß diese Legierungen, schnell a/jointfilesconvert/423961/bgekühlt, Antiphasenkeme ent-._
halten. In diesem Ivonz.-Bereich verhalten sich die Cu-Pd-Legierungen ähnlich wie
CiuAu. Anderseits verhält sich die Legierung Cu3Pd abweichend von Cu^Au in verschied.
Hinsicht: 1. die geordnete Struktur ist tetragonal u. der Ordnungsprozeß ist kompli
zierter, 2. sowohl die Kurve spezif. Wärme-Temp. u. der Temp.-Koeff. der Kurve Widert _~
stand-Temp. der langsam a/jointfilesconvert/423961/bgekühlten Legierung zeigten ein unerwartetes Maximun^:,^
bei etwa 400°, 3. die Umwandlung verläuft sehr träge. (J. Inst. Metals 65. Advance *
Copy. Paper Nr. 842. 15 Seiten. 1939.) GOTTFRIED.
P. A. Brjanzew, Über Zwillingsbildung und spröden Bruch bei Melallkörpem. (Vgl.
C. 1938. II. 2393.) In einer Arbeit von ScHEWANDIN (C. 1939. II. 1441) werden
Linien als Zwillingslinien bezeichnet, die keine solchen sind. Vf. erläutert die charak
terist. Merkmale der Zwillingsbldg. u. gibt unterscheidende Kennzeichen für Ver-