
1940. I. Aj. Ele k triz ität. Magnetismus. Elek tr o ch e m ie.
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u. die Abhängigkeit der Erscheinungen von Phase u. Frequenz. (Jb. AEG-Eorsch. 6.
95—103. Juni 1939. Berlin, Forschungsinst. der AEG.) E tzr o d t .
A. P. Harvey, Die Steuercharakteristik des einanodigen Magnetrems. Bei einem
gegebenen Wert des Magnetfeldes II ist der Anodenstrom Ia unabhängig von V, bis V
einen krit. Wert erreicht, bei dem Ia momentan verschwindet. Das Analoge gilt für Ia
als Punktion von U, wenn V Parameter ist. Der Zusammenbruch von Ia findet, wie
das Experiment zeigt, jedoch nicht plötzlich statt, sondern die Steuercharakteristik
zeigt in ihrem oberen bzw. unteren Teil eine Rundung, die als „Knie“ bzw. „Fuß“ dieser
Kurve bezeichnet werden. Es wird untersucht, welche Faktoren für das Knie bzw.
den Fuß verantwortlich sind. Die Anfangsgeschwindigkeit der Elektronen ist ohne
Einfl., während bereits eine schwache Neigung des Magnetfeldes gegen die Elektroden
achse den Verlauf der Steuercharakteristik wesentlich beeinflußt. Neben der experi
mentellen Unters, wird eine analyt. Betrachtung des Bahnverlaufs des Elektrons
bei Neigung des Magnetfeldes durchgeführt. Der Spannungsabfall längs des Drahtes
spielt eine untergeordnete Rolle, ebenso die Exzentrizität der Elektroden. Unter idealen
Bedingungen dürften die Raumladungen keinen Fuß in der Steuercharakteristik hervor
rufen, während in der Praxis tatsächlich ein Einfl. vorhanden ist. Die Feldverzerrungen
am Ende der Elektroden spielen keine wesentliche Rolle. Dann wird das Verh. der
Charakteristik in dem Falle betrachtet, daß das Anodenpotential Null ist. Der Effekt
ist offensichtlich auf hochfrequente Schwingungen zurückzuführen, die sich in der
Röhre ausbilden u. nur auf diese Weise bemerkbar machen. (Proc. Cambridge philos.
Soc. 35. 637—51. Okt. 1939. Cambridge, Trinity Coll.) Br u n k e .
J. A. Reboul, Über die Existenz und den Charakter ¿1er absorbierbaren Ionisations
strahlung, welche durch gewöhnliche Metalle ausgesandt wird. Vf. weist experimentell
nach, daß gewöhnliche Metalle (Sn, Pb, Fe, Cu, Zn, Ni u. Al) im geschlossenen Gefäß
unter der Einw. des kosm. Strahlung eine die Luft ionisierende Strahlung aussenden.
Es werden die Absorptionskoeff. dieser Strahlung gegenüber Al u. Luft bestimmt; hieraus
ergeben sieh die Wellenlängen, die durchweg im Gebiet der weichen Röntgenstrahlung
liegen. (J. Physique Radium [7] 10. 470—76. Nov. 1939. Montpellier, Faculté des
Sciences et Faculté de Médicine.) Go tt f r ied .
Henry L. C. Ch’Eng und William Band, Eine kritische Untersuchung des Benedicks-
schen thermoelektrischen Effekts. Die Frage nach der Existenz einer Thermokraft in
scheinbar homogenen Stromkreisen bei asymm. Temp.-Verteilung hat zu verschied.
Erklärungen Anlaß gegeben. Alle diese Erklärungen stellen jedoch lediglich Speku
lationen dar. B e n e d ic k s deutete den Effekt als eine neue Erscheinung, die mittels
der Ausdrücke der klass. Theorie von K e lv in nicht erklärt werden kann, während
andere Autoren die Echtheit des Effektes anzweifeln u. die beobachteten Thermokräfte
entweder auf Meßfehler oder auf Irregularitäten im Stromkreis zurückführen wollen.
Auf Grund eigener Messungen u. der bisherigen Resultate kommen die Vff. zu der
Annahme, daß alle strittigen Erscheinungen sich durch wohlbekannte Effekte erklären
lassen, die auf der positiven Emission beruhen. Es kann gezeigt werden, daß diese
Theorie sowohl den negativen wie den positiven BENEDICKS-Effekt erklärt. Im Falle
des positiven Effekts rührt die positive Emission nicht von der Oberfläche der Ober
flächenverunreinigung her, sondern von den äußeren Schichten des Metalls. (Proc.
Cambridge philos. Soe. 35. 622—36. Okt. 1939. Peiping, China, Yenching,
Univ.) B r u n k e.
Walter Schottky und Eberhard Spenke, Zur quantitativen Durchführung der
Raumladungs- und Randschichttheorie der Krystallgleichrichter. Es wird eine vollständige,
wenn auch vorläufig noch unter etwas vereinfachten Annahmen durchgeführte Theorie
gegeben, deren Grundlagen in qualitativer Form schon früher (C. 1939. II. 2751) ver
öffentlicht wurden. Nach dieser Theorie ist der hohe Übergangswiderstand an der
sperrenden Elektrode in der Hauptsache durch die hohe Elektronenaustrittsarbeit
Metall-Halbleiter bedingt, die eine Randverarmung der Elektronen (bzw. Defekt
elektronen) des Halbleiters u. damit das Auftreten einer Raumladung in der Randzone
verursacht. Die quantitative Berechnung ergibt die schon qualitativ festgestellte
Ausdehnung der Verarmungsschicht in der Sperrichtung u. ihre Zusammenziehung in
der Flußrichtung bei Stromdurchgang; ferner werden Richtkonstanten für Trocken
gleichrichter berechnet, typ. Unterschiede im Verh. von Oxydul- u. Se-Gleichrichtern
in der Sperrichtung gedeutet u. ein Zusammenhang zwischen der in der Flußrichtung
auftretenden „Schleusenspannung“ u. der die Randverarmung kennzeichnenden
Diffusionsspannung ermittelt. — Die Prüfung der Theorie an der Erfahrung (Kennlinien
von Cu20- u. Se-Gleichrichtern, Eigg. von Spitzendetektoren) führte auch in den Einzel
heiten zu guter zahlenmäßiger Übereinstimmung; Abweichungen bei höheren Fluß- u.
Sperrspannungen ließen sich auf bekannte Effekte zurückführen. Die Verss. am Cu20-