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Aj. A ufbau d e b M aterie.
1940. I.
der NO,- u. SO.j-Gruppen dem Elektronensprung überlagert. Das Phänomen kommt
dadurch zustande, daß sich, durch den Absorptionsakt des seltenen Erdions in der
4 /-Schale, die Bindung dieses Ions mit den benachbarten Ionen ändert u. so diese einer
neuen Buhelage zustreben. Dadurch kommt eine „Knallwelle“ zustande, bei deren
Analyse Kombinationsfrequenzen auftreten, wenn die Gitterkräfte stark anharmon.
sind oder sich die Gitterbausteine im Gebiet starker Anharmonizität befinden. Da
auch die N03- u. S04-Gruppen mit ihren inneren Schwingungen in den Kombinationen
auftreten, so muß geschlossen werden, daß die ,,Knallwelle“ so „hart“ ist, daß sie
diese Ionen zu deformieren vermag. (Z. Physik 114. 564—70. 4/12. 1939. Göttingen,
Univ., II. Phys. Inst.) L i n k e .
* Jean Chedin, Untersuchung der Struktur, der Salpetersäure und des Methylnitrats.
Es wurden die Raman-Spektren für das Ion N03~, das Mol. N 02—OH (100°/oig.
Salpetersäure) u. das Mol. CH3—0 —N02 (Methylnitrat) unter Zugrundelegung ver
schied. Modelle berechnet u. mit den experimentell erhaltenen Ergebnissen verglichen.
Für N03~ wurde gefunden, daß beste Übereinstimmung besteht bei der Annahme, daß
das N-Atom an jedes O-Atom durch eine einfache Bindung gebunden ist. Jedes O-Atom
behält dann ein freies Valenzelektron. Man kann sich vorstellen, daß die O-Atome
unter sich durch monoelektron. Bindungen gebunden sind, deren Stärke etwa der Hälfte
der einfachen Bindung N : 0 entspricht. Bei der 100°/oig- Salpetersäure wurde die
+ i n—*/ O beste Übereinstimmung zwischen berechneten
I HO— II 0 —N<s^q u. beobachteten Werten erreicht für das
Modell I. Für das Methylnitrat ergab sich,
daß das C-Atom nicht in der Ebene II liegen kann; der Winkel C—O—N beträgt 116°.
Das Mol. selbst besitzt die Symmetrie Cs. (J. Physique Radium [7] 10. 445— 54. Okt.
1939. Labor, central des Poudres.) ~ Go tt f r ie d .
F. M. Quodling und D. P. Mellor, Die Doppelbrechung von BaCdOl^• 4 HiO. Die
Brechungsindizes für BaCdCl4 • 4 H20 wurden nach der Immersionsmoth. für Na-Licht
bestimmt zu a = 1,610 ± 0,003, ß = 1,646 ± 0,003 u. y = 1,653 ± 0,003. Hieraus
ergibt sich eine Doppelbrechung von 0,034 ± 0,006. (Z. Kristallogr., Mineral., Petrogr.,
Abt. A 102. 146. Nov. 1939.) Go ttf r ie d .
Emst Raub und Max Engel, Reflexionsmessungen an Silberlegierungcn. Rc-
flexionsmessungen an bin. u. tern. Ag-Legierungen mit Be, Si u. Al mit Hilfe eines
Stufenphotometers zeigen, daß Be, Si u. Al die Reflexion polierter Ag-Oberflächen
stark herabsetzen. Durch die Ggw. harter Bc- u. Si-reicher Krystallito wird nämlich
die Bldg. einer einheitlich glatten Oberfläche verhindert. Weiterhin wird festgestellt,
daß Be u. Si nur in sehr geringem Maße das Anlaufen von poliertem Ag verhindern,
doch geht die geringe Steigerung der Anlaufbeständigkeit des Ag durch Be verloren,
wenn die Legierung BeO enthält. Al setzt die Anlaufbeständigkeit des Ag stets stark
herab. Weder eine von P rice u . Thomas (vgl. C. 1939. I. 4390) vorgeschlagene therm.
noch eine elektrolyt. Behandlung zur Erzeugung anlaufbeständiger Schichten von reinen
Oxyden des Al, Be oder Si erweist sich nach den Verss. der Vff. für die prakt. Herst.
von anlaufbeständigem Ag als brauchbar. (Z. Metallkunde 31. 339— 44. Nov. 1939.
Schwab. Gmünd.) KUBASCHEWSKI.
H. G. Jenkins, A. H. McKeag und H. P. Rooksby, Durch den Aktivator in
durch Verunreinigung aktivierten Phosphoren besetzte Stellen. Mittels Pulveraufnahmen
untersucht wurden reines Zinkorthosilicat u. Calciumwolframat u. solches, welches
durch geringe Mengen Mn bzw. Pb aktiviert war. In beiden Fällen wurde beobachtet,
daß durch die Zufügung des Aktivators Gitterdehnung eingetreten war, welche sich
mit steigender Menge des zugefügten Aktivators ebenfalls vergrößerte. Aus den Daten
ergibt sich, daß die Gitterdehnung bei dem Zinksilicat z. B. herbeigeführt wird durch
den Ersatz von Zn-Atomen durch Mn-Atome; der aktivierte Phosphor kann aufgefaßt
werden als eine feste Lsg. von Manganorthosilicat u. Zinkorthosilicat. (Nature [London]
143. 978. 10/6. 1939. Wembley, General Electric Co., Ltd., Research Labor.) G o ttfr .
S. R. Das und K. Das Gupta, Umwandlung von glasigemund monoklinem (x)-Selem
in die hexagonale Form. Vff. brachten glasiges Se zum Krystallisieren durch längeres
Erhitzen von gepulvertem Se auf 43°; innerhalb etwa 2 Wochen war die Umwandlung
in die hexagonale Form beendet. — Monoklines a-Selen wandelte sich durch Erhitzen
auf 100° schnell in die hexagonale Form um; bei einer Erhitzungstemp. von 80° war
nach einigen Tagen noch keine Umwandlung zu beobachten. (Nature [London] 143.
165. 28/1. 1939. Calcutta. Khaira Labor, of Physics.) GOTTFRIED.
W. Dekeyser und J. A. Prins, Kristallisation durch Pulverisieren. Die Vff.
hatten früher (vgl. C. 1938. II. 3654) als tiefste Entglasungstemp. von glasigem Se etwa
*) Spektrum u. Ramanspektr. s. S. 999, 1000, 1001, 1002.