
1940. I.
A ,. A ufbau der Materie.
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Grund neuer Experimente läßt sich folgern, daß diese Bedingungen im Falle des U
erfüllt sind. Die Vervielfachung kann nur stattfinden, wenn der Weg jedes Neutrons
in dem Körper lang genug ist, um eine genügend große Chance für Zusammenstöße
zu geben. Es wird deshalb die Vervielfachung in Abhängigkeit von der Größe des
Vers.-Körpers betrachtet. Im Falle des U ist der Effekt wahrscheinlich auf langsame
Neutronen zurückzuführen. Da die Durchrechnung dieses Problems zu komplizierten
mathemat. Formeln führt, wird ein vereinfachter Fall behandelt. Der Durchmesser (a)
des (kugelförmigen) Vers.-Körpers ist von der mittleren freien Weglänge 1/a der
Neutronen u. der Zahl ß der durch ein prim. Neutron pro Wegeinheit in andere Rich
tungen entsandten (sek. u. gestreute) Neutronen abhängig. Die Rechnung ergibt
den Fall eines kleinen Multiplikationsfaktors, wenn 1 — a/ß <C! 1 u. eines großen Multi
plikationsfaktors für a/ß 1. Für beide Fälle wird die Formel für l/{ß a) ermittelt
u. graph. als Funktion von Y1 — a/ß dargestellt. (Proc. Cambridgo philos. Soc. 35.
610—15. Okt. 1939. Birmingham, Univ.) Br u n k e .
Giuseppe Cocconi, Das Zerplatzen schwerer Atomkerne. Zusammenfassender Be
richt über den ehem., radioakt. (mit Hilfe der Zerfalisperiode) u. den Röntgenstrahlen-
nachw. der beim Zerplatzen eines schweren Atomkerns auftretenden Kernbestand
teile. Auftreten von Kettenreaktionen. Transurane, ß- u. y-Strahlenemission. Neu
tronenemission. Theoret. Gesichtspunkte. (Nuovo Cimento [N S.] 16. 417—36.
Aug./Sept./Okt. 1939. Milano.) N it k a .
A. Troller, Die Umwandlung des Urans und die Ausnutzung der intraatomaren
Energie. Zusammenfassende Übersicht. (Nature [Paris] 1939. II. 197—201. 15/12.
1939.) K l ev e r .
N. F. Volkov, Zerplatzen des Urankerns. (Vgl. C. 1939. I. 586.) Läßt sich nach
Beendigung des Ü-Bombardements mit Neutronen der Prozeß des Kernzerplatzens
noch weiterhin experimentell naehweisen, so spricht dies nach Ansicht des Vf. für
die Existenz von Transuranen. Verss. zur Prüfung dieser Frage sind geplant u. zum
Teil schon in Angriff genommen. (C. R. [Doklady] Acad. Sei. URSS 24. 528—30.
30/8. 1939.) K r eb s .
H. Reddemann und H. Bomke, Absorption langsamer Neutronen in Uran. Im
Hinblick auf die Möglichkeit der Auslsg. fortlaufender Kernrkk. durch Aufspaltung von
Urankernen bei Bestrahlung mit langsamen Neutronen ist die Frage bedeutsam, ob beim
Eindringen von Neutronen in den Urankern vorwiegend Kernspaltung oder Bldg. eines
akt. Uranisotops eintritt. Die von W h it a k e r u . Mitarbeitern (C. 1939. II. 14) an
gegebenen u. etwas unsicher erscheinenden Werte wurden mittels einer neuen experi
mentellen Anordnung nachgeprüft. Die Neutronenquelle (250 mg RaBe) befand sich
in einem zylindr. Paraffinblock. Als Indicator diente ein Rhodiumblech, das sich in
10 cm Abstand vom Paraffin befand; dazwischen wurde der Absorber angebracht. Die
aus dem Paraffin kommenden Neutronen wurden mit Rh vorgefiltert u. die Wrkg. der
therm. Neutronen durch Verss. mit u. ohno Cd-Filter ermittelt. Dabei fanden Vff. als
Gesamtwrkg.-Querschnitte oxj = 22 ± 3, aUsOs — 76 ± 6 u. opbo2 = 17 + 1, wobei
allg. o — osv + ae + o, (Spaltung -f- Einfang + Streuung) den Gesamtwrkg.-Quer
schnitt darstellt. Berechnet man o der beiden Verbb. additiv aus den bekannten Grund
werten, so gelangt man zu höheren als den genannten Werten. Für U30 8 ergibt sich
o, = 66 ± 10, ein Wert, welcher infolge Absorption der gestreuten Neutronen noch zu
niedrig sein dürfte, so daß oa (Absorption) = osp + oe = 2 ± 4 folgt. Für Verss. mit
metali. U wird oe — 1,3 u. oSP = 2—3 a/jointfilesconvert/423961/bgeschätzt. (Naturwiss. 27. 518. 28/7. 1939.
Berlin-Dahlem, Kaiser-Wilhelm-Inst. f. Chemie.) WALENTOWSKI.
La. Goldstein, A. Rogoziński und R. J. Walen, Über die Wirkung schneller
Neutronen auf den Urankem. Vff. untersuchen mit einer Po + Be-Quelle u. einer mit
H2 unter einem Druck von 35 at gefüllten Ionisationskammer die elast. u. unelast.
Streuung schneller Neutronen durch Uran. Es wird die Möglichkeit diskutiert, durch
diese Meth. die Infreiheitsetzung von Neutronen bei dem durch die Einw. der schnellen
Neutronen hervorgerufenen Zerfall des U nachzuweisen. Es wird geschlossen, daß diese
Art des Zerfalles möglich ist, aber die diesen Prozeß charakterisierenden Zahlen können
erst genauer festgelegt werden, wenn weitere Ergebnisse über die unelast. Streuung vor
liegen. Der gesamte Wrkg.-Querschnitt ergab sich zu 11-10_M qcm ± 15%. (J.
Physique Radium [7] 10. 477— 86. Nov. 1939. Paris, Inst, du Radium, Labor.
Curie.) Go ttfr ied .
Georg Stetter und Hertha Wambacher, Neuere Ergebnisse von Untersuchungen
über die Mehrfachzertrümmerung von Atomkernen durch Höhenstrahlen. (Vgl. C. 1939.
H. 15.) Durch Exponierung von Platten in verschied. Seehöhen wird auf die Art u.
Energie der zertrümmernden Höhenstrahlenteilchen geschlossen. Es wird versucht,
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