
1940. I. A 4. G benzschichtforschung. K o lloidch em ie .
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so lange elektrodekantiert, bis kein Dextrin mehr a/jointfilesconvert/423961/bgegeben wird. Etwa 3/4— 4/r, des
ursprünglich zugesetzten Dextrins kann so entfernt werden, ohne die ursprüngliche
Flockungsbeständigkeit zu beeinträchtigen. Die Oberfläche der Teilchen hat die gleiche
Eig. wie die reiner Sb2S3-Sole, lediglich die Ladung ist auf die Hälfte zurückgegangen.
Zur Erklärung der Soleigg. wird angenommen, daß die Sb2S3-Teilchen mit einer porösen
Dextrinschicht überzogen sind. (Trans. Faraday Soc. 35. 1234— 39. Okt.
1939.) H. SchÜtza.
E. I. Kwjat, Der Einfluß organischer Verbindungen auf die. Strukturbildung kolloider
Sesquioxyde. I. Der Einfluß von Gerbstoffen. (Vgl. C. 1939. I. 3329. II. 1013.) Beim
Vermischen eines Soles von Fe20 3- oder Al20 3-Hydrat mit Gerbstoffen, wie Tannin,
oder mit aromat. Alkoholen oder Säuren findet Komplexbldg. zwischen der organ.
Verb. u. dem potentialbestimmenden Ion statt, die zur Sensibilisierung des Soles
führt. Aus potentiometr. Titrationen ergibt sich, daß durch den Eintritt des Mctallions
in den Komplex gleichzeitig saure Rk. auftritt. Die Komplexbldg. wird durch Messung
der Koagulationsschwelle, Viscosimetrie u. potentiometr. Titration bestätigt. Es ist
anzunehmen, daß nur die an der Oberfläche befindlichen Metallionen mit den organ.
Verbb. in Rk. treten, während die Ionen im Innern der Micellen durch Bldg. des
sehwerlösl. Komplexes an der Oberfläche der koll. Teilchen an der Komplexbldg.
gehindert werden. (Koxioirjniiii: >Kyp»aj [Colloid J.] 5. 399—408. 1939.) R. K MÜ.
E. I. Kwjat, Der Einfluß organischer Verbindungen auf die Strukturbildung kolloider
Sesquioxyde. II. Der Einfluß von Eiweiß und Aminosäuren. (I. vgl. vorst. Ref.) Wie
Gerbstoffe bilden auch Eiweißstoffe u. Aminosäuren Komplexe mit Fe20 3- u. A120 3-
Solen, wobei die potentiometr. Titration der Freisetzung von H' ein Maß für die
Komplexbldg. liefert. Eine Erhöhung der Strukturbldg. tritt nur ein, wenn an der
Oberfläche der Micellen befindliche Ionen gebunden werden. Bei Verwendung von
Alanin wird ein lösl. Komplex gebildet, weshalb die Komplexbldg. nicht auf die Ionen
der Oberfläche beschränkt bleibt; dadurch wird eine Dispergierung der koll. Teilchen
bewirkt. Am deutlichsten zeigt sich die Schutzwrkg. des Koll. bei Solen mit aus
geprägter Struktur. Die Komplexbldg. wird durch saure Rk. nicht gehemmt; durch
Sättigung des Peptons mit den Fe-Ionen der Intermicellarfl. scheint deren Struktur
bldg.-Vermögen verringert zu werden. Durch Eiweißzusatz wird eine manchmal bis
zur Erstarrung führende intensive Strukturbldg. hervorgerufen. Durch die bei der
Zers, des Eiweißes entstehenden Aminosäuren kann eine Dispergierung des Soles
unter Abnahme der Viscosität, teilweise sogar unter Verflüssigung des Gels, bewirkt
werden. (Ko-iJiosianr.m JKypnaj {Colloid J.] 5. 449— 60. 1939.) R. K. MÜLLER.
M. E. Shishniashvili und A. J. Rabinowitsch, Uber die Elektrolytkocujulation
der Kolloide. XIII. Elektrochemische Eigenschaften und Koagulation monodisperser
Silbersole. (XII. vgl. C. 1932. II. 3067.) Die verwendeten monodispersen ^4<7-Sole,
die bei einer Konz, von ca. 25 mg Ag/1 ca. 2-1015 Koll.-Teilchen mit einem mittleren
Radius von 6 m/i im Liter enthielten, wurden mit einer Keimlsg. nach ZsiGMONDY-
V oigt (C. 1906. II. 855. 1928. I. 1631. 1927. II. 2048) durch Red. einer gesätt. Ag?0-
Lsg. mit Hydrazinhydrat hergestellt. Die Unteres, über den Einfl. der Arbeits
bedingungen auf die Eigg. der Sole ergaben, daß durch eine Vergrößerung der zu
gesetzten Menge an Keimlsg. die Zahl der Koll.-Teilehen linear steigt. Eine Veränderung
in der Menge des Hydrazinhydrates beeinflußt nicht den Anteil an red. Ag20, der
stets mehr als 90% betrug, wohl aber die Zahl u. Größe der Ag-Teilchen. Die erhaltenen
Sole konnten durch Dialyse nahezu bis zur Leitfähigkeit des Leitfähigkeitswassers
gereinigt werden. Bei der Dialyse geht ein beträchtlicher Anteil der im Sol vorhandenen
Ag-Ionen in die Außenfl. über, während im Sol, wie die elektrochem. Messungen zeigten,
1,1 • 10"5 g-Äquivalent/1 Zurückbleiben. Dieses Ag geht bei der Ultrafiltration der
Sole überraschenderweise nicht in das Filtrat, liegt also offenbar in gebundener Form
vor. Da es sich hier nicht um eine einfache Adsorption an der Teilchenoberfläche
handeln kann, vermuten Vff., daß eine komplexe Bindung in Form von Phosphor-
argentationen vorliegt. Durch potentiometr. Titration der Sole an der Glaselektrode
mit Lsgg. von KN03, Ba(N01i)2, La(N03)3 während der Koagulation konnte am Ver
lauf des ph gezeigt werden, daß als Gegenionen in der äußeren Belegung der Ag-Teilchen
in den Solen nicht Ag-, sondern H-Ionen in Frage kommen, die durch die zugegebenen
Elektrolyte in die Intermicellarfl. verdrängt werden. Der Beweis dieser Ionenaustausch
adsorption konnte allerdings mittels konduktometr. Messungen nicht geführt werden,
da die Menge der verdrängten H-Ionen außerordentlich gering ist. Zur Best. des Einfl.
der obigen Elektrolyte auf das elektrokinet. Potential f der Sole wurden kataphoret.
Messungen ausgeführt u. die Abhängigkeit von £ gegen die Konz, c graph. aufgetragen.
Die Prüfung verschied, lange dialysierter Sole zeigte, daß f im Laufe der Reinigung
steigt. Die f/c-Kurven, die bei kleinen c-Werten steil abfallen u. dann fast parallel