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»Most of the companies have a financial stake in Technicolor, so that there is little fear of
competition to hurry Technicolor's development. Moreover, since these companies do not wish
to relinquish the patent rights to the Technicolor process as Warner and Fox had to give up their
rights to the electrical companies, and since they would dislike being faced by a competing color
process, all scientific research in color is done in complete secrecy« (JACOBS 1939: S.447).
Ziel war generell, nicht mehr das Sensationelle hervorzuheben, sondern eine möglichst
natürliche Far/jointfilesconvert/292222/bgebung. Sie wurde aber nur in den seltensten Fällen erreicht. Gründe für
die zögernde Einführung waren sicher die höheren Kosten und die noch nicht perfekte
Technik. Bei Technicolor kam noch ein weiteres Moment hinzu. Die Kameras wurden
nicht verkauft, sondern mußten inklusive Personal gemietet werden. Bei der Gestaltung
waren Regisseure auf die Farbberater von Technicolor angewiesen. Diese Position hatte
in den Anfangsjahren Nathalie Kalmus inne, die sehr grelle Farbkontraste liebte. Marlene
Dietrich schilderte folgende Erfahrungen bei »The Garden of Allah« (1936):
»Natürlich war auch meine Filmgesellschaft, die Paramount, gespannt, wie ich >In Farbe<
aussehen würde, und sie bat mich, einen Farbtest zu machen. Ich wählte ein weißes Kleid.
Aber bevor noch irgendjemand es bemerkte, hatte Mrs. Kalmus hinter der Dekoration
herumgeschnüffelt und eine Vase mit einer roten Tulpe in meine Nähe gestellt. Sie war so stolz
darauf, daß man farbig filmen konnte, und pures Weiß war für sie offenbar keine Farbe. Zu der
Zeit waren alle Farben grell. Die Blautöne waren so intensiv, daß sie schließlich verboten
wurden, sogar der Himmel stand vorübergehend auf der >schwarzen Liste<« (KOSHOFER
1988: S.65).
Erst das Fernsehen als direkte Konkurrenz für das Kino führte in den USA in den 50er
Jahren zur Durchsetzung des Farbfilms in der Spielfilmproduktion. Verbunden war dieser
Prozeß mit einer Beseitigung der Vielfalt unterschiedlicher Techniken. Sieht man einmal
von dem von China aufgekauften Technicolor- und dem sowjetischen Hydrotypie-
Verfahren ab, sind lediglich zwei Basis-Techniken geblieben: Eastman Color und
Agfacolor.
3.3. Gegenstrategien zum Fernsehen
Farbe war allerdings nicht die einzige Technik, die die Filmindustrie als Reaktion auf die
Einführung des Fernsehens wiederentdeckte, die in den USA 1947 begann und bereits
drei Jahre später vier Millionen Haushalte erreichte. Nach dem Motto »We'll give them
something television can't« wurden verschiedene Techniken auf den Markt gebracht, die
insbesondere ein größeres Bild lieferten. Am 30. September 1952 war die Premiere von
»This is Cinerama«, einem System, das mit drei Kameras und drei Projektoren arbeitet,
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